
Die St. Veit Kirche wurde auf einer durch die Moldau gebildeten Landzunge ebenso wie das Krumauer Schloss erbaut. Ihre Türme sind das charakteristische Zeichen der Stadt. Der Kirchenturm ist das Symbol der religiösen Kirchenmacht und der Schlossturm verkörpert die säkulare Staatsmacht.
Bei der St. Veit Kirche handelt es sich um eine Hallenkirche. Die Länge der Kirche von Osten nach Westen beträgt 44 Meter. Sie ist ca. 20 Meter breit und 20 Meter hoch. Das Hauptschiff der Kirche verfügt über ein Netzgewölbe im "Parler" Stil, das an die St. Veit Kathedrale in Prag erinnert.
Das Pfarrhaus in Cesky Krumlov wurde um 1317 gegründet. Die ursprüngliche Kirche war zu klein, daher Beschloss Petr I. von Rosenberg, einen größeren Bau zu errichten. Die Arbeiten an dem neuen Bau begannen im 1340 unter der Leitung des deutschen Bauherrn Linhart von Aldenberg. Später wurde die Kirche durch den hiesigen Baumeister Stanìk von Cesky Krumlov erweitert. Unter der Regierung des Heinrich III. von Rosenberg erfolgte ein Kirchenumbau in einem sehr großzügigen Stil.
Bei dem Kirchenbau handelte es sich um eine langfristige Angelegenheit, die sogar durch öffentliche, durch den Prager Erzbischof unterstützte Sammlungen finanziert wurde. Sie wurde nach den Hussitenkriegen (gegen 1439) fertiggestellt.
Es erfolgte kein weiterer bedeutenderer Umbau, lediglich im 19. Jahrhundert wurde der Barockturm durch einen achtseitigen neugotischen Turm ersetzt.
Der Innenraum sowie das Inventar der Kirche sind neugotisch. Auf dem Hauptaltar befindet sich ein Bildnis des Hl. Veit und der Jungfrau Maria. Die Seitenaltäre sind ebenfalls neugotisch. Es handelt sich um den Altar des Hl. Franz Xaversky (links), den Altar der Jungfrau Maria, der Altar des Hl. Wenzel und den Altar des Hl. Florian.
Auf der linken Schiffsseite befindet sich die Kapelle des Hl. Johann von Nepomuk. Die Kapelle wurde in den Jahren 1725-1726 von dem ersten in Cesky Krumlov lebenden Schwarzenberg Paar - Adam Franz zu Schwarzenberg und seiner Frau Eleonora Amalia errichtet. Bevor ihr Sohn auf die Welt kam, beteten sie oft am Graf des Hl. Johann von Nepomuk in Prag. Nach der Geburt eines Erben verspürte Schwarzenberg eine tiefe Dankbarkeit gegenüber dem Heiligen. Der Altar in der Kapelle des Hl. Johann von Nepomuk wurde 1725 im Rokokostil erbaut. Ein nüchternes vergoldetes Ornament bildet einen Kontrast zu dem dunklen Hintergrund. Bei dem Alter handelt es sich um eine Kopie eines ähnlichen Altars von Bernini in Rom. In der Nähe des Kapelleneingangs befinden sich zwei Grabsteine aus rotem Marmor, die von dem Graf Wilhelm von Rosenberg und seiner Frau stammen. In der Kapelle sind die Herzen einiger Mitglieder des Schwarzenberg-Geschlechts begraben. Im 19. Jahrhundert wurde die Kapelle um eine Reliquie reicher - ein Teil des Schulterbeins des Hl. Johann von Nepomuk, der in einem silbernen Reliquiar aufbewahrt wird.
Die Kapelle der Auferstehung gilt als der Nachweis der gotischen Bauperiode der Kirche. Sie entstand zum Zeitpunkt der Kirchenweihe im 1439. Zur letzten Ruhe wurden hier die Erzdekanen aus Cesky Krumlov gebettet. Die Kapelle wurde im 1777 von František Jakub Prokyš neu übermalt.
Auf der Westseite der Kirche war noch eine dritte Kapelle. Sie wurde die Kapelle des Hl. Hieronymus genannt und dient vor allem für die deutschsprachigen Gläubigen. Die Kapelle wurde bis zum 1787 genutzt, als sie geschlossen und verkauft wurde. (Heute handelt es sich um das Haus in der Straße Kostelní Nr. 161.)
Die Wandfresken neben der Kapelle des Hl. Johann von Nepomuk stammen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und zeigen die Kreuzigung, die Hl. Veronika, die Hl. Elisabeth, die Hl. Magdalena und die Hl. Katarina.
Auf der Westseite der Kirche befindet sich ein spätgotischer Chor, darunter findet man eine Taufschale mit Säulen aus rotem Marmor und einem Baldachin aus dem 16. Jahrhundert. Hinten befinden sich drei Barockbeichtstühle.
In der Umgebung der Kirche befand sich ein Friedhof. Er wurde bis zum 1585 benutzt, als die Stadt von einer Beulenpestepidemie befallen wurde. Zu dieser Zeit wurde der Friedhof in die Nachbarschaft des Jesuitengartens und der Kapelle des Hl. Martin verlegt.
Heutige Nutzung:
Die St. Veit Kirche in Cesky Krumlov wird heute zu religiösen Zwecken genutzt. Gelegentlich werden hier aus Konzerte der klassischen Musik veranstaltet.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Cesky Krumlov in Kürze:
- Staatliche Burg Cesky Krumlov
- Synagoge
- St. Martin Kapelle
- St. Veit Kirche
- Kapelle auf dem Kreuzberg
- St. Jost Kirche
- Brauerei Eggenberg
- Egon Schiele Art Museum
- Tschechische Ceramic Design Agentur
- Wachsmuseum
- Stadttheater Cesky Krumlov
- Regionalmuseum in Cesky Krumlov
- Puppenmuseum
- Museum der Folterinstrumente
- Marionettenmuseum
- Galerie Doxa
- Museum Fotoatelier Seidl